Rabenvögel (Corvidae)

Allgemeines

Rabenvögel sind bei einer Vielzahl der Bevölkerung unbeliebt, dass meistens durch fehlende Kenntnisse und Fehlinformationen entstanden sind. Mit diesem Beitrag möchte ich dem Leser für diese Artengruppe ensprechende Informationen über Merkmale, Lebensräume, Lebensweise und einiges mehr aufzeigen, sowie schöne Aufnahmen verscheidener Naturfotografen des NABU zeigen.
Dabei handelt es sich um die Arten: Raben-/Nebelkrähe, Saatkrähe Kolkrabe, Dohle, Eichelhäher, Elster.

Zoologisch werden die Rabenvögel bei den Singvögeln eingeordnet.

Sozialverhalten: Rabenvögel sind gesellige und intelligente Singvögel. Neben dem krächzenden Rufen können einige von Ihnen Stimmen nachahmen. Kolkraben können mit viel Geduld und häufiges Vorsprechen einzelne Sätze in der Dialektik ihrer Bezugsperson nachsprechen erlernen. Allerding verstehen sie nicht den Inhalt des nachgesprochenen.

Im Winter nächtigen verschiedene Rabenvogelarten gemeinsam an geschützten Stellen z.B.in Wäldern.
In Schwäbisch Hall hinter dem DIAKONIE-Krankenhaus, im Hangwald, besteht schon seit mehreren Jahren ein Schlafplatz. Tagsüber sind Rabenkrähen, Dohlen und zum Teil auch Saatkrähen. in allen Richtungen um die Stadt, verteilt in ihren Nahrungsgebieten auf den Feldern und Äckern. Mit Beginn der Dämmerung kommen sie, zuerst in kleineren Gruppen zu ihren verschiedenen Sammelplätzen in der Nähe des Schlafplatzes und fliegen in größeren Trupps rufend und überfallartig in den Hangwald ein. Bereits vorhandene begrüßen die ankommenden und nach Sonnenuntergang wird es im Wald allmählich ruhiger bis komplette Ruhe herrscht. Ein beeindruckendes Erlebnis.

Vorteile von Ansammlungen: Dieses Verhalten vermittelt für viele Menschen, leider den falschen Eindruck einer Überpopulation. Sie entspricht auf keinem Fall dem tatsächlichen Brutbestand des Schlafplatz-Standortes.
Die Schlafplätze, die sich nur im Winter bilden, bieten den Vögeln nicht nur Sicherheit gegen Prädatoren, sondern dienen auch der Kommunikation, und Paarfindung für die bevorstehende Brutzeit. Am nächsten Morgen bilden sich dann Gruppen, die sich über das umliegende Land verteilen und gemeinsam so manche Gruppe auch neue ergiebige Nahrungsplätze.

Gibt es zu viele Rabenvögel?“  
Rabenvögel täuschen durch ihr natürliches Verhalten eine Überbevölkerung vor, wenn man die genauen biologischen Hintergründe nicht kennt“
Auf Grund der oben beschriebenen massenhaften Ansammlungen an den Schlafplätzen entsteht eben dieser Eindruck, der Überpopulation. Die Wintervorkommen entstehen jedoch ausschließlich durch den Zuzug aus weit entfernten Brutgebieten in NO-Europa und auch in Deutschland.

Vorgegebene Vermehrungsbegrenzung auch durch den Mensch: Durch langjährige Untersuchungen hat die Wissenschaft festgestellt, dass sich Rabenvögel nicht unendlich vermehren können.
Ihre Bestände, über den Untersuchungszeitraum, hat ergeben, dass die Bestände stabil geblieben und nicht ins unermessliche gewachsen sind.
Die vorhandenen Lebensräume können nur eine begrenzte Anzahl an Quartiere bieten, in dem die Rabenvögel ganzjährig für Brut- und  Schlafplätze, Schutz vor Feinden finden. Außerdem sind die Landschaften mit entsprechende Nahrungsangeboten nur beschränkt vorhanden und werden stetig weniger.

Der Mensch nimmt mmer mehr Lebensräume für sich in Anspruch, da bleibt dann immer weniger für die NATUR.

Entnommen aus dem Link: Rabenvögel – NABU:
„Bejagung von Rabenvögeln“:
„Schnell ist der Ruf nach „Regulierung“ der Rabenvögel, wenn Elstern ein Vogelnest geleert haben. Doch gegen die Bejagung sprechen einige Argumente.
„Grundsätzlich hat jedes Lebewesen ein Existenzrecht, auch wenn es sich von anderen Arten ernährt.
Eine Tötung erfolgt ohne vernünftigen ökologischen Grund.
Häufige, weitverbreitete Tierarten können nicht mit der Flinte reguliert werden. Um Bestandsdezimierungen zu erreichen, müssten wohl Zehn- bis Hunderttausende erlegt werden.
Untersuchungen zeigen, dass Elstern in Gebieten, in denen die Jagd verboten wurde, nicht zunehmen. In Revieren mit intensiver Bejagung versuchen sie dagegen durch mehr Nachkommen die jagdbedingten Verluste auszugleichen.
Eine Bejagung in bewohnten Bereichen ist aus rechtlichen und Sicherheitsgründen nicht möglich.“

Tragen Rabenvögel eine Schuld an den rückläufigen Sing- /Gartenvögelbestanden?
Die Antwort ist eindeutig nein!
Rabenvögel sind nicht die Ursache für das Verschwinden der Sing- und Gartenvögel. Sicher ist zwar, dass sie zur Brutzeit mal ein Nest mit Jungenvögeln ausräubern, aber dass tun auch Maderartige, Katzen und Eichhörnchen auch! Falsche Unterstellungen sind sehr schnell im Gedankengut fest verankert, vor allem wenn wir Menschen Rabenvögel an einem Kadaver entdecken. Dabei kümmern sie sich nur um die Beseitigung von Aas und sorgen damit, dass sich Krankheiten durch verwestes Fleisch nicht verbreiten. 
Nicht umsonst erhielten sie im Mittelalter den Beinahmen  Galgenvögel.

Aus dem Link: Rabenvögel – NABU:
„Kolkraben und Krähen geraten sogar immer wieder in Verdacht, Jungtiere gezielt zu töten. Dies ist aber nicht belegt. Allenfalls können Rabenvögel schwache Jungtiere belästigen und bei lebensunfähigen Jungtieren auf den Todeseintritt warten. Dauerbeobachtungen am Kolkraben belegen, dass sie keine Mörder in Schaf- und Mutterkuhherden sind. Auch hier wurde Vogelverhalten fehlinterpretiert. Die sehr lern- und anpassungsfähigen Raben erkannten, dass es bei Weidevieh Geburten eine Nachgeburt „abzuräumen“ gibt und dass Jungkälber beim Aufstehen Kot absetzen. Um an den nahrhaften Jungtierkot zu kommen, stören sie gezielt Jungtiere und provozieren deren Aufstehen. Solche interessanten Verhaltensweisen lernen Raben durch Beobachtung und Nachahmung, um attraktive Nahrungsquellen effektiv zu nutzen.“

Wie nützlich sind Rabenvögel:
Alle Rabenvögel tragen dazu bei, dass aus den vergessenen Nahrungsdepots, die ab dem Herbst angelegt wurden neue Bäume sprießen. Dadurch tragen sie zur Erhaltung der Baumbestände im Wald, Parkanlagen und Gärten bei.
Sie kümmern sich um die Beseitigung von Aas und üben damit, eine wichtige und ökologische Aufgabe aus.
Elstern bauen jedes Jahr mehrere Nester und nutzen nur eines, dass vom Weibchen ausgesucht wurde. Die leeren Nester werden gerne von andern Vogelarten gerne von Turmfalken und Waldohreulen, die selbst kein Nest bauen, übernommen. Andere Vogelarten zerpflücken Leerstände und benutzen die „stibitzten“ Teile für ihre eigenen Nester.
Da Rabenvögel Allesfresser sind, gehören auch Raupen, Mäuse, Maikäfer und Drahtwürmer zu ihrem Nahrungsspektrum. Hiermit leisten sie einen wichtigen Teil zur natürlichen Schädlingsbekämpfung bei und helfen der Land- und Forstwirtschaft.

Beide Geschlechter unterscheiden sich im Aussehen nicht voneinander.

Rabenkrähe und Nebelkrähe

Systematik:

Zugehörigkeit: Singvögel Passeriformes
Familie: Rabenvögel Corvidae
Art: Rabenkrähe Corvus corone (Linnaeus 1758)
Art; Nebelkrähe Corvus cornix (Linnaeus 1758)

Bei der Rabenkrähe und der Nebelkrähe handelt es sich um sehr nahe Verwandte Rabenvögel. In der Fachliteratur werden sie manchmal auch als Zwillinge bezeichnet. Die Rabenkrähe kommt im Westen Europas vor, dabei ist sie in Deutschland hauptsächlich westlich der Elbe heimisch.
Die Nebelkrähe ist in Deutschland östlich der Elbe und in Schleswig Holstein heimisch, kommt aber auch in Westeuropa vor, hier aber nur in Irland, Nord-Schottland in ganz Skandinavien, Dänemark, Polen und im europäischem Teil Russlands bis zum Uralgebirge.
In Baden-Württemberg kommt sie selten vor; bis 1987 gab es noch wenige Winterbeobachtung maximal 25 Meldungen, später gab es nur noch sporadisch bis zu 5 Vögeln dieser Art pro Jahr.
Sie wird deswegen in diesem Beitrag nicht weiter behandelt.

Nebelkrähe auf Nahrungssuche (Bild: NABU-Bilddatenbank: Ingo Ludwichowski)

Rabenkrähe auf Ausschau (Bild: NABU-Bilddatenbank: Kathy Büscher)

Aussehen: Die Rabenkrähe ist ein großer kräftiger Vogel mit komplett schwarzem Gefieder und ebenso gefärbtem kräftigen Schnabel und Beinen. An der Schnabelbasis hat sie kurzes und dichtes schwarzes Gefieder.

Lebensraum: In früheren Naturlandschaften hielten sich die Rabenkrähen überwiegend an Waldrändern und Lichtungen in Übergangsbereichen von Mooren, Auen und Seen. Diese Lebensräume sind durch Entwässerung und Zuschüttungen und eine naturfremde Waldwirtschaft, in den letzten Jahrzehnten, immer weniger geworden.
Heutzutage hat sich die Art angepasst und und auch gelernt, dass an den Rändern der Siedlungen der Menschen, ein gutes und weites Nahrungsspektrum zu finden ist, und halten sich hier in der Kulturlandschaft mit ihren landwirtschaftlich genutzten Flächen auf Äckern, Wiesen und Weiden, wo das Grüne kurzgehalten wird, gerne auf. Auch die Gärten der Stadtrandsiedlungen und Parkanlagen mit lockeren Baumbeständen, bieten gute Nahrungsplätze.

Nahrung: Als Allesfresser finden sie sich in den heutigen Lebensräumen alles, was sie benötigen.
Außer Samen, Früchten, Beeren und Nüssen, finden sie in den von Menschen gedankenlos hinterlassenem Abfällen immer etwas. Insekten, Weichtiere und kleinere Wirbeltiere werden aber auch nicht verschmäht.
Zur Brutzeit fressen sie, wenn erreichbar, auch Vogeleier und Jungvögel. Diese sind aber nicht so nahrhaft wie ihr eigentliches Nahrungsspektrum, und machen somit hieran nur einen geringen Anteil aus.

Hier hat eine Rabenkrähe ein Maulwurf ergattert. (Bild: NABU-Bilddatenbank, Kathy Büscher)

Verhalten: Rabenkrähen sowie auch Saatkrähen und Dohlen haben innerhalb der Gruppe der Rabenvögel das sozialste Verhalten und besitzen bemerkenswerte Fähigkeiten. Neben den bekannten krächzenden Lautäußerungen., kommunizieren Rabenkrähen untereinander und benutzen mehrere Alarmrufe für unterschiedlich Gefahrensituationen, wie z.B. für Katzen, Habichte und Menschen.
Paare verteidigen ihr Nest lautstark gegenüber Artgenossen.
Jungvögel schließen sich zu Trupps zusammen.
Im Winter schließen sie sich häufig mit Saatkrähen und Dohlen zusammen und suchen gemeinsam nach Nahrungsplätzen und bilden große Schlafplatzansammlungen.

Zug: Rabenkrähen sind Standvögel und über das ganze Jahr in ihrem Lebensraum anzutreffen

Gefährdung: Rabenkrähensind nicht gefährdet.

Saatkrähe

Systematik:

Zugehörigkeit: Singvögel Passeriformes
Familie: Rabenvögel Corvidae
Art: Saatkrähe Corvus frugilegus (Linnaeus 1758)

Die Saatkrähe ist die zweitgrößte der Rabenvogelarten. (Bild: NABU Bilddatenbank, Kathy Büscher)

Aussehen: Auf den ersten Blick sind sich Saatkrähen und Rabenkrähen ähnlich, was sich auch im Verhalten zeigt. Mit Ausnahme des großen, spitzen und relativ geraden Schnabels sind die erwachsenen Saatkrähen vom Kopf bis Fuß schwarz, wobei je nach Lichteinfall das Gefieder metallisch bläulich bis violett schimmern kann. Bei Jungvögeln ist die Schnabelbasis schwarzbefiedert. Bei adulten Vögeln verliert die Schnabelbasis die Befiederung und ist dann gräulich gefärbt.

Lebensraum und Nahrung: Hier hat der Mensch auch seines dazu getan, dass die Saatkrähe im Laufe der letzten Jahrzehnte sich an veränderten Lebensräume anpassen musste.
Ehemals hielten sie sich in steppenartige, feuchte, überwiegend offene Weidelandschaften der Tiefländer, wie z.B.: Marschen und Auen auf, die sehr fruchtbar waren. Hier ernährten Sie sich überwiegend von den „vielfräßigen“ Schädlingen, die auf den von der Landwirtschaft bepflanzten Äckern vorkamen. Dadurch, dass die Schädlinge für so manche Erntemißerfolge sorgten, waren die Saatkrähen von den Landwirt*innen gerngesehene helfer. Durch den späteren zunehmenden Einsatz von Pestiziden nahm die Insektenvielfalt massiv ab, wodurch die Saatkrähe gezwungen wurden sich auf andere Nahrungsquellen wie Feldfrüchte umzustellen, was den Landwirt*innen wiederum nicht gefiel.
Saatkrähen sind Allesfresser und mögen unter anderem gerne Insekten, Sämereien, Feldfrüchte sowue auch Schnecken und Regenwürmer.

Eine Gruppe Saatkrähen auf einer Wiese bei der Nahrungssuche, dazwischen ein paar Dohlen. (Bild: NABU-Bilddatenbank Kathy Büscher)

Verhalten und Nestbau: Wie alle Rabenvogel mag die Saatkrähe auch die Gesellschaft ihre Art, sowie auch zusammen mit Rabenkrähen und Dohlen. Sie treten meistens in größeren Trupps auf und während der Brutzeit bilden sie meistens Brutkolonien. Ihre Nester bauen sie überwiegend in den Kronen von Laubbäumen die entweder in kleineren Baumgruppen- aber auch in Gehölzformationen. Im letzteren können bis zu mehreren 100 Saatkrähenpaare eine Brutkolonie bilden. Nester werden auch oft in nur einem Meter Abstand gebaut, ohne, dass sie sich streiten. Am Tage fliegen sie in Gruppen, auch von Dohlen und Rabenkrähen begleitet, zur Nahrungssuche in den umgebenden Offenlandschaften.

Kleinere Ansammlung von Saatkrähen am Tag (Bild: NABU-Bilddatenbank Kathy Büscher)

Schlafplatz: bekannt ist die Schlafplatzbildung in den Wintermonaten, wobei sich bis zu mehreren 1000 Individuen zusammenkommen können. Oft gesellen sich auch Dohlen hinzu. Immer wieder fasziniert mich der Flug hin zu einem Schlafplatz.
Bei Anbruch der Dämmerung treffen sich die Trupps, die tagsüber auf den Feldern unterwegs waren, an verschiedenen „Zwischtreffpunkten“, die weiter vom Schlafplatz entfernt sind. Hier warten die ersten Gruppen, bis Weitere hinzugekommen sind und fliegen gemeinsam zum nächsten „Zwischtreffpunkten“ und warten hier auf weitere Trupps, die sich auch vorher woanders gesammelt haben. So geht es etappenweise weiter, bis sie sich alle letztendlich am Schlafplatz treffen. Die erst angekommenen begrüßen die neuen Gruppen und man kann sich gut vorstellen, dass das gekrächzte ein gegenseitiges Mitteilen ihrer Erlebnissen des Tages darstellt. Erst mit der Zunahme der Dunkelheit wird es immer ruhiger, bis dann absolute Ruhe herrscht.

Ausschnitt aus einer Saatkrähen-Brutkolonie (Bild: NABU-Bilddatenbank Ingo Ludwichowski)

Verfolgung und Schutz: Wie oben schon erwähnt galt die Saatkrähe bis ca. 1980 als Schädling, der der Agrarwirtschaft hohe Schäden einbrachte.
Ende des 19. Jahrhunderts brüteten nach Bestandserfassungen noch ca. 100.000 Paare in Deutschland. Brutkolonien bis zu 1.000 Brutpaaren waren keine Seltenheit. Bis 1955 reduzierte sich der bestand auf 27.000 Brutpaare in 246 Kolonien. 1984 wurde eine weitere Reduzierung auf 18,000 Paaren festgestellt.
In Baden-Württemberg konnten 1985 nur noch 600 Brutpaare erfasst werden!
Aus der aktuellen„Roten Liste der Brutvögel Baden-Württembergs“ von 2019 und erst in Dezember 2022 gedruckt werden konnte, können folgende Fakten nachgelesen werden:
Von 2012 – 2016 konnte eine sich erholende Brutpopulation von ca. 8.500 – 9.500 Brutpaaren festgestellt werden.
Inzwischen werden Standorte von Saatkrähenkolonien etwas besser alsfrüher akzeptiert. Jedoch gibt es doch noch Probleme wegen der Lärmbelästigung durch ihr lautes Gekrächze, wenn die Brutstandorte in der Nähe von Wohnräumen sind. Dann wird häufig versucht sie zu vertreiben und es gibt wieder Stimmen, die eine Lockerung des gesetzlichen Schutzes lockern bzw. aufheben möchten.

Zug: Saatkrähen sind das ganze Jahr über bei uns zu beobachten, jedoch sind es nicht die brütenden Saatkrähen, die man im Winter antrifft.Aus einer Stellungnahme des Landtags Baden-Württembergs vom Mai 2002 ist folgendes zum Saatkrähenbestand im Winter zu entnehmen:
„Durch Zuzug aus Nordosteuropa erhöht sich der Winterbestand in Baden-Württemberg auf 100.000 bis 430.000 Saatkrähen, während die bei uns brütenden Saatkrähen den Winter im Südwesten Frankreichs verbringen.“

Gefährdung: Saatkrähen sind, bis auf Verfolgung und teilweise illegalem Abschuss, nicht gefährdet.

Kolkrabe

Systematik:

Zugehörigkeit: Singvögel Passeriformes
Familie: Rabenvögel Corvidae
Art: Kolkrabe Corvus corax (Linnaeus 1758)

Der größte schwarze Vogel, der Kolkrabe (im Volksmund wird er auch als Rabe benannt) ist eine beeindruckende Gestalt und wird häufig in der Mythologie herangezogen, wenn es sich um schlechte bzw. Todesnachrichten handelte. Der griechische Autor Plutarch schrieb, dass der Tod von Alexander des Großen (353 v. Chr.) schon von einem Raben verkündet wurde. Gemäß Plutarch wurden auch militärische Niederlagen vom Selbigem mitgeteilt.
Der Kolkrabe/Rabe wurde schon immer als Sinnbild des Bösen und Schlechten gesehen.Heutzutage wissen wir, dass dieses Lebewesen sehr sozial und hochintelligent ist.

Der Kolkrabe ist mit seinem stattlichen Körperbau unser größter Rabenvogel  (Bild: TrkaP)

Aussehen: Wie die Saatkrähe ist auch der Kolkrabe vom Kopf bis zu den Krallen schwarz. Der sehr kräftige Schnabel ist an der Basis befiedert und ebenfalls schwarz,  Sein Gefieder schimmert, je nach Lichteinfall, metallisch grün-blau-violett.

Lebensraum: Kolkrabenreviere werden jahrelang wiederholt vom selben Paar eingenommen, Sie befinden sich bevorzugt am Rand von großen Waldgebieten, die einen hohen Wildbestand aufweisen. Verendete Wildbestände werden sehr gerne von mehreren Kolkraben schnell gefunden und aufgefressen. Bei der Nahrungssuche ist er bevorzugt in halboffenen Landschaften, an Steilküsten und in der alpinen Region.

Kolkrabe im Flug(Bild: NABU-Bilddatenbank, Christoph Moning)

Verhalten: Kolkrabenpaare führen eine Lebenslange Partnerschaft und sind auch Reviertreu. Das Nest wird auch mehrere Jahre, nach einer Ausbesserung wiederverwendet. Es kommt auch vor, dass sie innerhalb des Reviers auch neue Standorte für ein neues Nest suchen und bauen.
Schlafplätze werden zum Teil schon am Nachmittag bei Helligkeit aufgesucht, die in der Nähe von ergiebigen Nahrungsgebieten liegen. Gemeinsame Schlafplätze werden mit anderen Gruppen aus entferntere Gebiete aufgesucht (Beobachtungen haben bis zu 600 Individuen und mehr ergeben).
Während der Brutzeit bleiben Brutpaare in der Nähe ihres Nestes.

Kolkrabe auf Nahrungssuche (Bild: NABU-Bilddatenbank, Horst Peterson)

Nahrung: Wie alle Rabenvögel sind auch die Kolkraben Allesfresser. Auf ihrer Speisekarte stehen: unter anderem: Früchte, Beeren, Getreide, Mais, aber vor allem aus kleineren Wirbeltieren, Insekten (Wirbellose), Regenwürmern, Vogeleiern oder Aas.

Fortpflanzung:  Wie oben beschrieben baut der Kolkrabe sein Nest bevorzugt in den Kronen hoher Bäume in größeren Waldflächen. Dort wo die Landschaft dieses bietet, wird zunehmend auf Gittermasten und weiter südlich in Naturfelsen, alten Ruinen und Steinbrüchen gebaut. In der Alpenregion fast ausschließlich in Felsen.
Die Balz und der Nestbau fangen Anfang/Mitte Februar an und kann bis Anfang April dauern. Die Eiablage erfolgt ziemlich schnell, schon ab Ende Februar bis Anfang/Mitte März. Ihre Nestlinge sind ab Anfang Mai bis Anfang Juni flügge und bleiben für weitere 2 – 6 Monaten im Familienverband.
Die Nestlinge sind ab Anfang Mai bis Anfang Juni flügge und bleiben für weitere 2 – 6 Monate im Familienverband. Beide Eltern kümmern sich vom Anfang an bis zum Verlassen des Familienverbands um ihren Nachwuchs.

Stimme: Das Stimmenrepertoire ist vielfältig mit verschiedenen tiefentönernen Lauten, die wie ein Gurgeln klingt: „groog“ oder „korrp“.  Der Warnruf ist schnelles und hartes  „krack-krack-krack“. Das tiefe „kroak“  in der Dämmerung ist immer wieder sehr beeindruckend.

Zug: Kolkraben halten sich das ganze Jahr über im Revier auf.

Gefährdung: Bis auf illegale Vergiftung und Jagd, ungefährdet.

Dohle

Systematik:

Zugehörigkeit: Singvögel Passeriformes
Familie: Rabenvögel Corvidae
Art: Dohle Corvus monedula (Linnaeus 1758)

Eigentlich sind Dohlen recht scheue Vögel, gewöhnen sich an die Nähe zum Menschen, können aber dann ziemlich keck werden. Sie sind aber auch putzige Vögel, die mit ihren Blicken den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern können. Eine stark ausgeprägte Eigenschaft ist Neugierde und verführt auch dazu Glitzernes zu stibitzen.

Dohlen sind wirklich schöne Vögel (Bild: NABU Bilddatenbank, Kathy Büscher)

Lebensraum: Ursprünglich war die Dohle ein Brutvogel der lichten Wälder, bevorzugterweise alte Buchenwälder, mit angrenzenden offenen Landschaften, die genügend Nahrung vorweisen konnten. Hier wird eine Bruthöhlen in Altholzbeständen und/oder in Felswänden gesucht.
Heute in Deutschland besiedelt die Art, bedingt durch Zerstörung der ursprünglichen Habitate, so genannte „Ersatzlebensräume, und bevorzugt dabei Siedlungen mit Gartenstadtcharakter, Höfe und Dorfgehölzen in denen sie ausreichend Nischen und Höhlen zum Brüten findet. Allerding benötigt sie offene Landschaftsteile, die ihr ein ausreichendes Nahrungsspektrum, in maximal 800m Entfernun,g bieten.

Verhalten:  Dohlen sind sehr gesellig und zeigen eine starkes Sozialverhalten. Paare bleiben Lebenslang zusammen und entfernen sich selten weiter als einen Meter voneinander. In Gruppen mit bis zu mehreren 100 Artgenossen gehen sie auf Nahrungssuche, bilden Brut- und Schlafplätze und leben Tagsüber in Kolonien, indem aber bestimmte Abstände eingehalten werden müssen. Den größten Streit gibt es um den besten Brutplatz, Das Paar, dass diesen ergattert, ist in der Hierarchie oben und überwacht den geordneten Ablauf innerhalb der Kolonie. Jede Dohle, die eine Brutnische ergattert hat verteidigt diese mit Partner(in) vehement gegenüber den anderen. Dohlen sind sehr reinhaltig; alle Paare halten ihre Brutplätze vom eigenen Kot sauber und vertreiben die Stadttauben, die versuchen sich in ihrer Kolonie einzuschleichen, worüber sich die Gebäudeeigentümer sehr freuen.
Neugierde ist bei ihnen auch eine stark ausgeprägte Eigenschaft

Streit um einen guten Sitzplatz in einer kleinen Brutkolonie auf dem Kirchturm in Michelfeld (Bild: TrkaP)

Ein Paar wacht darüber, dass die Ordnung eingehalten wird (Bild: TrkaP)

Nahrung: Wie bei den anderen Rabenvögeln ist der Speiseplan der Dohle sehr vielseitig und besteht aus: Beeren, Früchte, Nüsse, Mäuse, Insekten, Abfälle, Schnecken oder auch Fische.

Eine Dohle bei der Nahrungssuche (Bild: TrkaP)

Fortpflanzung: Wie oben schon beschrieben leben die Dohlen heute in Ersatzlebensräume und sind überwiegend auf Nischen in Gebäuden abhängig (sehr gerne und oft in Kirchtürme). Finden sie aber einen geeigneten Baum, bauen sie ihr Nest am liebsten in vorhandene ältere Schwarzspechthöhlen. Auf den ostfriesischen Inseln wurden sogar Bruten in Kaninchenbaue gefunden. Der Nestbau erfolgt durch beide Partner. Ende März bis Mitte April (zum Teil auch noch bis Ende Mai) werden bei der einzigen Jahresbrut 4 – 7 Eiern gelegt, die ca. 16 – 19 Tage bebrütet werden, Das Weibchen brütet aein und wird, in dieser Zeit, vom Männchen gefüttert. Die Nestlingszeit dauert ca. 30 – 35 Tage, danach werden die flüggen Jungvögel bis zu 4 Wochen von beiden Eltern gefüttert.

Eine Dohle beim Sammeln von Nistmaterial (Bild: NABU-Bilddatenbank¸ 1041589(1)NABU/CEWE/Frank Ebert)

Stimme: Wenn Dohlen in der Nähe sind, hört man meistens ihre hohen Rufe die wie ein hartes „kjack“ oder „schack“ oder ein raues „tschräh“ klingen. Ihr Repertoire besteht aus einer Vielzahl von anderen Lauten. Zusätzlich sind sie sind auch hervorragende Stimmenimitatoren.

Zug: Manche der Jungvöge ziehen ans Mittelmeer während der größte Anteil der Dohlenpopulation das ganze Jahr bei uns bleibt.

Gefährdung: ungefährdet, jedoch fehlt es zunehmend an Brutplätzen, die zu einer Abnahme der Population führt.

Eichelhäher

Systematik:

Zugehörigkeit: Singvögel Passeriformes
Familie: Rabenvögel Corvidae
Art: Eichelhäher Garrulus glandarius (Linnaeus 1758)

Ein Eichelhäher beim Beobachten der Futterstelle (Bild: TrkaP)

Der Eichelhäher gehört zur Familie der Rabenvögel und ist unter ihnen mit Abstand der Farbenprächtigste.
Der Warnruf, der alle Waldbewohner vorwarnt; „Achtung Gefahr im zuge“ ist sehr weit hörbar und dürfte allen Waldspaziergängern bekannt sein. Weswegen er auch den Beinamen „Wächter des Waldes“ erhielt.

Eichelhäher im Flug (NABU-Bilddatenbank, Jörg Hüßhoff)

Aussehen: Die Grundtöne des Eichelhähers sind ein rötliches Braun bis Rosa. Auffällig ist die Querbänderung in seinen Flügelfeldern, die in kräftig schimmernden Blautönen ein deutliches Merkmal sind,
und können sich bezügliche der Leuchtkraft schon mit dem Gefieder des Eisvogels messen. Bei Erregung wird der hochgestellte Kopfschmuck, der aus den den etwas längeren Kopffedern besteht, zur Schau gestellt. Nicht übersehbar ist auch sein Bartstreif der an einem Moustache (Schnurrbart) erinnert. Die Kopfplatte ist gräulich und schwarzgestrichelt, während Kehle, Steiß und Bürzel weiß sind. Der ziemlich lange Schwanz ist von oben gesehen schwarz und von der Unterseite aufgehellt in grau.

Hier sieht man die längeren Kopffedern die durch die Hilfe einer Windböe von hinten, hochgestellt wurden. (Bild: TrkaP)

Lebensraum: Den Eichelhäher findet man in allen Waldtypen, er bevorzugt aber lichtes- und struckturreiches Laubholz in Mischwäldern, ältere Nadelhölzer mit jüngeren Nachkommen, sowie auch unterschiedlich ausgeprägte Auwälder. Außerhalb der Brutzeit treibt er sich in kleineren Gehölzen (> 1 ha), tobt auch in baumbestandenen Parks, auf Friedhöfen, sowie auch in Baumreiche Wohnsiedlungen um.

Verhalten:  Er ist gerne in kleineren Gruppen, auf Nahrungssuche. Im Flug ist er ehe gemütlich-träge unterwegs, ist aber dafür ein geschickter Kletterer im Geäst der Bäume.

Nahrung: Hauptsächlich ernährt er sich in der wärmeren Jahreszeit an Pflanzen und deren Früchten, sowie Bohnen Erbsen, Beeren und anderen weichen Früchten wie Kirschen. Wegen der Proteine, füttert er seine Nestlinge hauptsächlich und anfänglich mit Wirbellosen (Insekten). Die Adulte nehmen mal ein Vogelei oder auch ein Jungvogel und Kleinsäuger, gefährdet aber in keinsterweise deren Bestand.
Ganzjährig legt er Depots an, in denen er seiner überschüssige Nahrung für den Winter unterbringt. Im Spätsommer und Herbst kommen noch Eicheln, Haselnüsse, Bucheckern und auch Esskastanien hinzu, wobei er bis zu 10 kleinere Nüsse im Kropf transportieren kann. Am Futterplatz nimmt er gerne Erdnussbruch.

Eichelhäher im Garten auf der Suche nach Fressbarem. Ob er eines seiner Depots findet? (Bild: TrkaP)

Eichelhäherpaar an Futterstelle (Bild: TrkaP)

Stimme: Der Name „Garrulus“ in seiner wissenschaftlichen Benennung bedeutet geschwätzig, was auch sehr passend ist. Die Stimme des Eichelhähers ist sehr variantenreich und die einzelnen Rufe haben, wie Studien belegt haben, unterschiedliche Bedeutungen.
Während der Balz sind auch häufig Gesangslaute zu hören, wieder mit einer Vielzahl von sehr unterschiedlichen Lauten mit gutturalen, trillernden und miauenden Tönen, die mit Rätschen oder Imitationen anderer Vogelarten begleitet werden können,
Ich habe mich vor vielen Jahren auch täuschen lassen: In einem alten Buchenwald hörte ich den Ansitzruf eines Schwarzspechts, der ganz in der Nähe sein musste und habe die noch Laubfreien Bäume abgesucht. Den einzigen Vogel, den ich sah, war ein Eichelhäher. Als ich ihn im Fernglas hatte, öffnete er seinen Schnabel und plötzlich hörte ich wieder den Ansitzruf des Schwarzspechtes.

Nestbau und Fortpflanzung: Zum Schutz der Brut vor Prädatoren (Fressfeinde) baut der Eichelhäher sein Nest in den Baumwipfeln. In einer monogamen Saisonehe brütet er erst zwischen April und Mai. In wärmeren Jahren kann er ab Mitte März mit der Eiablage beginnen. Ein Gelege besteht aus (3) – 6(7) Eier, die Brutdauer beträgt 16/17 Tage und nach ca. 6 – 8 Wochen sind die Jungen selbstständig.

Zug: Der Eichelhäher ist grundsätzlich ein Standvogel mit seltenen *Dismigrationen über kürzere Entfernungen, die man aber über das ganze Jahr bei uns sieht.

*Dismigration – Lexikon der Biologie (spektrum.de)

Dismigration ist ein Begriff der in der Ornithologie gebräuchlich ist und beschreibt, die Verbreitung wie auch das Ausweichen von Organismen umschließt; d. h., die Wanderungen sind entweder in den Jahresverlauf eingepaßt oder aber zeitlich weniger genau festgelegt und zeigen keine klaren Vorzugsrichtungen. Dabei können diese Wanderungen häufiger auch mit einer Rückkehr zum Geburts- oder Brutort verbunden sein, verwendet

Gefährdung: Ungefährdet

Elster

Der Ruf der Elster als Dieb, sowie als verantwortlich für den Rückgang der Singvögel in der freien Landschaft und Gärten ist leider in den Köpfen der Menschen ziemlich fest verankert.
Hier möchte ich widersprechen und aufklären!
Als sehr neugieriger und auch kluger Vogel hat die Elster sich angepasst und hält sich auch gerne in der Nähe von menschlichen Siedlungen auf. Es passiert schon mal, dass sie glitzernde Gegenstände „stibitzt“, aber mit gezieltem Diebstahl hat das nichts zu tun, sondern ist mit ihrer Neugierde erklärbar und wurde bisher nie nachgewiesen.
In der Brutzeit frisst sie, sollte sich die Gelegenheit bieten, auch mal ein Singvogelei oder auch mal ein Jungvogel, aber dieses Verhalten hält sich dermaßen in Grenzen, dass es für die Singvogelpopulation keine Gefahr bedeutet.
Die eigentliche Gefahr für die Singvögel ist leider wiedermal der Mensch, der die Lebensräume so umgestaltet, dass nicht nur Singvögel immer weniger Lebensräume mit passenden Nahrungsquellen und Nistmöglichkeiten vorfinden.

Systematik:

Zugehörigkeit: Singvögel Passeriformes
Familie: Rabenvögel Corvidae
Art: Elster Pica pica (Linnaeus 1758)

Gut erkennbar die metallisch bläulichen- und grünichen Farbtöne (Bild: NABU-Bilddatenbank, Miriam Link)

Aussehen: Die Elster ist ein wenig kleiner als die Rabenkrähe und ist bezüglich ihres Gefieders variantenreicher. Im obigen Bild sind die Unterschiede deutlich erkennbar. Die Hauptfarben sind Schwarz und Weiß, wobei das Schwarz bei entsprechendem Lichteinfall, die sehr schönen metallischen bläulichen und grünlichen Farbtöne zum Vorschein kommen. Auffallend sind die dunkelblauen Federspitzen der sonst schneeweißen Flügelvorderhand. (s. nächstes Foto)

Elster im Flug mit Beute (NABU-Bilddatenbank, Miriam Link)

Lebensraum und Lebensweise: Ursprünglich waren die Lebensräume der Elster vor allem die offenen Landschaften, lichten Auwälder, halboffenen und parkartigen Landschaften mit vereinzelten Gehölzen.
Heute haben sie, wie viele Arten, sich neue Lebensräume suchen müssen, wobwie die Siedlungsnähe bevorzugt wird, wo sie kurzrasige Flächen bzw. bodenoffene Stellen mit Nahrungsangeboten finden. In Siedlungen ernähren sie sich, oft auch, von organischen Abfällen, die Menschen in Komposthaufen, und offenen Abfallkörben entsorgen.

Nahrung: Wie zu vermuten ist, ist die Elster auch ein Allesfresser mit einem vielseitigen Spektrum, dass aus Regenwürmer, kleinere Wirbeltiere wie Mäuse, Insekten, Samen, Nüsse, Beeren, und Aas besteht. Wie schon oben beschrieben auch mal Vogeleier und Jungvögel.

Eine Elster im Winter mit einer Walnuss im Schnabel (Bild: TrkaP)

Verhalten: Die Elster bildet auch Vorräte, allerdings verstecken sie ihre Nahrung im Boden nur für kurze Zeit. Mit der Nahrung im Schnabel graben sie im Boden ein Loch, um dann den Schnabelinhalt dorthinein zu entleeren. Das Loch wird anschließend mit einem Stein, Zweigen oder auch Gras wieder abgedeckt. Es hat sich gezeigt, dass sie offenbar eine gutes Ortsgedächtnis haben, und können sich die Stellen gut einprägen, sodass diese meistens wiedergefunden werden. Sie sind auch recht keck und jagen anderen Vögeln Ihre Beute ab.
Während der Brutzeit leben Paare Tag und Nacht in ihrem Revier, während unverpaarte Gruppen bilden. Im Winter bilden Elstern gemeinsame Schlafplätze mit bis zu meheren 100 Individuen.
Vor der Eiablage kuscheln die Partner eng aneinander in unmittelbare Nähe zum Nest. Elstern gehen eine monogame Saisonehe ein, es gibt aber auch Fälle, wie auch beim Eichelhäher, dass Paare eine  lebenslange Beziehungen eingehen.

Stimme: Das typische Meckern der Elster ist vielen bekannt. Weitere Rufe sind  sehr hart und hören sich an wie ein „tscha-k“ oder auch „tschaah-tscha“. Der Gesang von Männchen und Weibchen, ist ein wechselseitiges verhaltenes gurgelndes Schwätzen, mit den zuvor erlätäuterten Rufelementen und pfeifenden Lauten.

Elster im Frühjahr mit Nistmaterial im Schnabel (Bild: TrkaP)

Nestbau und Fortpflanzung: Die Elster ist ein Freibrüter (brütet nicht in Nistkästen o. Ä.). Das Männchen fängt mit dem Bauen eines Nestes an, wozu er Zweige und kleine Äste verwendet, die er geschickt zu einem kugelförmigen Nest zusammenfügt. Er baut in der Summe bis zu 3 Nester, die alle nicht ganz fertiggestellt werden. Das Weibchen begutachtet die kleinen Kunstwerke und wählt das ihr gefällgiste Nest aus. Dieses wird von beiden gemeinsam zuende gebaut und ausgepolstert.
Die vom Elsternpaar nicht benutzten Nester werden von anderen Vogelarten gern besetzt oder sie werden zerupft, um an Einzelteile, für den eigenen Nestbau zu gelangen.
Oftmals führen die nachbleibenden, nicht benutzten Nester, bei Zählungen von Artenzählern zu überhöhten Populationszahlen der Elster, mit entsprechenden Forderungen zur Vergrämung und Abschussfreigabe.
Elstern brüten nur einmal im Jahr, und legen durchschnittlich 5 – 7 Eier. Allerdings sind Höchstzahlen mit bis zu 14 Eier pro Gelege bekannt. Die Brutdauer beträgt zwischen 17 – 24 Tage, wobei nur das Weibchen brütet und vom Männchen in dieser Zeit gefüttert wird. Nach dem Schlupf verbleiben die Nestlinge bis zu 30 Tagen im Nest und werden von beiden weiter gefüttert. Nach dem Ausfliegen bleibt die Familie noch ca. 6 Wochen zusammen.

Zug: Elstern sind Standvögel und bleiben über den Winter im Lebensraum.

Gefährdung: ungefährdet

Fragen zum Beitrag können Sie gerne an: peter.trka@gmail.com senden.

Das könnte dich auch interessieren …