13. September 2025 – Fossiliensuche im Gronachtal bei Satteldorf

Ursprünglich war an diesem Tag ein Besuch mit Fossiliensuche in einem Steinbruch geplant, aber aus organisatorischen Gründen musste das Programm kurzfristig geändert werden. Stattdessen ging es nun in das Tal der Gronach nahe Satteldorf, und schon bald sollte sich zeigen, dass das eine gute Alternative war.

Hans-Michael Salomon

Auf dem Wanderparkplatz oberhalb der Hammerschmiede kamen etwa 30 Teilnehmer zusammen, darunter auch viele Kinder, für die die Zeit der Dinosaurier ein populäres Thema ist. Hans Michael Salomon vom Arbeitskreis Geologie und Archäologie in Kirchberg führte die Exkursion. Als er den Kofferraum seines Autos öffnete und zwei Nachbildungen von einem urzeitlichen Lurch und Reptil zum Vorschein kamen, war er von fasziniert zuhörenden Kindern umringt. Tatsächlich ist es erstaunlich, welche Fossilien im heimischen Muschelkalk bisher gefunden wurden. Dazu gehört der bis zu 6 m lange Mastodonsaurus, einer der größten Lurche, die jemals auf der Erde gelebt haben, und das ebenso große Reptil Batrachotomus. Sein Name bedeutet „Lurchschlächter“, denn es ernährte sich räuberisch, und man fand seine Zahnspuren an den Skeletten der Urlurche. Beide wurden bei Straßenbauarbeiten in der Nähe von Kupferzell gefunden.

Kalkstein mit Seelilien-Gliedern

Auch das Tal der Gronach liegt im Muschelkalk, und die Spannung stieg, welche Versteinerungen wir hier finden würden. Ein felsiger, von urigen Bäumen durchwurzelter Weg führte durch das Tal. Im Bachbett und überall am Wegesrand lagen Bruchstücke von Kalkplatten, die umgedreht und genau inspiziert wurden. Am ergiebigsten waren Stellen am Fuß von Felswänden an den Seiten des Tals. An frisch herausgebrochenen Kalkplatten waren dicht an dicht die Glieder von Stängeln von Seelilien zu sehen. Diese mit den Seesternen verwandten Tiere waren ursprünglich mit einem langen Stiel am Meeresboden festgewachsen. Am freien Ende befand sich eine Krone aus Fangarmen, mit denen sie Plankton aus dem Wasser filterten. Die Seelilien waren so zahlreich, dass aus ihren Resten der Kalkstein entstand, der dieses Tal prägt. In den Versteinerungen, die wir fanden, waren die Stängel der Seelilien in einzelne Glieder zerbrochen. Unterhalb der Felswände gab es manchmal auch kleine Lager von frei liegenden Gliedern. Eine versteinerte Krone mit den Fangarmen hat niemand gefunden, aber das wäre auch ein großer Glücksfall gewesen.

Suche nach Fossilien

Der Weg durch das Tal wechselte immer wieder zwischen den beiden Ufern der Gronach. Dabei musste der Bach auf großen Felsblöcken überquert werden, die im Bachbett lagen. Auch umgestürzte Baumstämme kreuzten den Weg. So war das Tal besonders für die Kinder ein großer Abenteuerspielplatz.

Für Überraschung sorgten auch Holzskulpturen, die unerwartet zwischen den Baumstämmen standen. Für uns endete der Weg schließlich an der Mündung der Gronach in die Jagst. Auf dem Rückweg konnten die Teilnehmer den einen oder anderen Stein als Erinnerungsstück mit nach Hause nehmen. Der ganz große Fund war zwar nicht darunter, aber für viele war es sicherlich nicht das letzte Mal, dass sie das Gronachtal besuchen.

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