23. Februar 2024 – Vortrag Martin Herbst „Artenvielfalt fördern“

„Im eigenen Garten, auf Firmengelände, auf kommunalen Grünflächen – es gibt viele Möglichkeiten, der Natur wieder mehr Raum zu geben“. Das ist das Motto von Martin Herbst, der im Kochertal bei Möglingen ein hängiges Grundstück in einen arten- und strukturreichen Lebensraum für Pflanzen und Tiere umgewandelt hat.

In seinem Vortrag zeigte er, wie spannend die Natur vor der Haustür sein kann und wie jeder/jede selbst tätig werden kann.

NABU, Urban Garden und Solawi Schwäbisch Hall hatten gemeinsam zu dem Vortragsabend eingeladen. Das Thema ist für alle drei Gruppen von großer Bedeutung.

Martin Herbst, der sich seit Jahren aktiv für die Artenvielfalt einsetzt, schaffte es durch seinen lebendigen Vortrag, uns für die Bedrohung durch den Verlust der Biodiversität zu sensibilisieren.

Wichtig für Artenvielfalt ist nach Martin Herbst eine intakte Nahrungskette. Je mehr heimische Pflanzen vorhanden sind, desto besser ist die Lebensgrundlage für unsere Tiere und Insekten. So können z.B. heimische Schmetterlingsarten ihre Eier nicht an exotischen Pflanzen ablegen. Durch die Pflanzung von fremdländischen Arten reduzieren sich die Lebensstätten für die Raupen, die dann später den Singvögeln zur Aufzucht der Jungen fehlen.

Bienenwolf (Trichodes apiarius)

Hinzu kommt, dass invasive exotische Pflanzen verwildern und somit die heimischen Arten verdrängen. Martin Herbst betonte immer wieder wie wichtig es ist, nur einheimische Pflanzen zu pflanzen und keine exotischen!

Neben der Vielfalt an heimischen Pflanzen sind aber auch viele verschiedene Strukturen im Garten wichtig. Wir können nur etwas verändern, in dem wir lernen, welche Bedürfnisse die Tiere haben. Sie brauchen Nahrung und Nistplätze und die finden sie oft vor allem in einheimischen Laubgehölzen und Pflanzen.

Wie wichtig Totholz für Käferarten und Pilze ist, konnte man an dem Abend auch erfahren. Die Hauptnahrung von Igeln sind Käfer und diese sind mittlerweile nicht mehr häufig. Er rief auch zu Geduld bei Blattlausbefall auf, da diese nach ein paar Tagen von den Marienkäferlarven gefressen werden.

Außerdem zeigte uns Martin Herbst, wie ein Tümpel angelegt wird, Insektennisthilfen gebaut werden und mit abschreckenden Beispielen wie ein Garten nicht gestaltet sein sollte.

Die Hauptursache des Artensterbens sieht Martin Herbst im Flächenverbrauch, in der konventionellen Landwirtschaft mit zu viel Stickstoff und Pestiziden, nicht heimischen Pflanzenarten und der Lichtverschmutzung.

Das war ein äußerst informativer Abend, den Martin Herbst mit seiner lebendigen Art und seinen wunderschönen Pflanzen- und Tierfotos beeindruckend gestaltet hat.

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