Kirchberger Artenschutzpreis 2020
Die Folgen sind zu schwerwiegend. Und wir Menschen dürfen nicht noch länger versagen. Erdgeschichtlich hat es über große Zeiträume mindestens fünf Epochen gegeben, in denen Arten ausgestorben sind. Damals war der Mensch nicht ursächlich beteiligt, weil es ihn noch nicht gab. Die jetzige Epoche des Artensterbens verläuft im Vergleich zu den früheren Epochen in rasantem Tempo – und wir Menschen sind auch noch selber daran schuld. 2017 unterschrieben 15 000 Wissenschaftler auf der ganzen Welt, dass mit Ausnahme des Lochs in der Ozonschicht kein Problem gelöst worden sei. Die Menschheit habe versagt. Sie habe nicht genug unternommen, um den katastrophalen Klimawandel zu bremsen.
Es verschwinden nicht nur die Bienen
Als 2017 die Krefelder Insektenforscher ihre dreißigjährigen Feldstudien veröffentlichten, dass in dieser kurzen Zeit 75 Prozent der Fluginsekten verschwunden seien, haben diese Befunde uns aus dem Schlaf gerissen: Anfang 2019 standen Millionen Bayern bei Regen und Kälte vor den Rathäusern Schlange, um für das Volksbegehren Artenvielfalt zu unterzeichnen. Immer wieder hört man die Warnung: “ Wenn die Biene stirbt, stirbt bald darauf auch der Mensch!“ Blühstreifen am Ackerrand sind Symbole eines Aufbruchs auf dem Land. Insekten, die Blüten bestäuben, sind wichtig für die menschliche Ernährung. Die vielen Kleintiere, die fruchtbare Böden herstellen, sind genauso wichtig für das Überleben der Menschheit. Eine hohe Artenvielfalt sei unerlässlich für die Welternährung, sagt auch die Welternährungsorganisation FAO.
Was können wir vor Ort tun?
Es nützt nur Handeln statt Jammern. Das gilt für die große Politik wie für unseren privaten Alltag. Mit unserem Artenschutzpreis 2020 fordern wir alle Kirchberger Bürgerinnen und Bürger auf: Lasst uns alle miteinander etwas tun für mehr Artenschutz! Projektideen für Ihren Garten oder Ihr Stückle könnten sein:
– eine „Naschhecke“ mit Beerensträuchern
– ein Staudenbeet mit bienen- und schmetterlingsfreundlichen Blumen
– Nisthilfen für Insekten, Vögel und Fledermäuse
– Stein- und Reisighaufen für Igel, Eidechsen und Blindschleichen
– ein Stück blühende Wiese statt Rasen
– Stehenlassen von alten Obstbäumen mit Naturhöhlen
– Anlage eines naturnahen Gartenteichs
Über das gesamte Jahr 2020 sammeln wir Bilder von Ihren aktuellen Projekten. Bitte melden Sie sich mit Ihrem Projekt beim NABU Kirchberg. Mailadresse: B.Fischer.Lendsiedel@t-online.de oder Telefon 07954/8728. Bewerbungen mit Foto und Kurzbeschreibung bis 21.12.2020 unter der o.a. Adresse.