Die Zauneidechse

Die Zauneidechse (Lacerta agilis) ist ein Reptil aus der Familie der echten Eidechsen, dass überwiegend in Mittel- und Osteuropa sowie Vorderasien beheimatet ist.

Ein Paar der Zauneidechse (Lacerta agilis) beim Sonnenbaden am Kulturlandschaftspfad Gnadental, der auch als Nonnenweg bekannt ist. (Bild: TrkaP)

Sytematik

Ordnung: Schuppenkriechtiere
Familie: Echte Eidechsen
Art: Zauneidechse
Wissenschaftlicher Name:
(Lacerta agilis) Linnaeus, 1758

Merkmale

Eine mittelgroße, gedrungene Eidechse mit einem kräftigen Kopf und einer Gesamtlänge von 28cm. Die Männchen sind, vom Aussehen her, sehr variabel. Meist verläuft auf der Rücken- und Schwanzmitte ein „leiterartiges“ Zeichnungsmuster aus hellen Seitenlinien und dunkel-braunen „Quersprossen“ mit braunen Zwischenräumen und grünen  Seiten. Das Weibchen ist hellbraun mit dunkelbraunen Flecken.

Lebensraum

Zauneidechsen besiedeln magere Biotope an Waldrändern, Bahndämmen und Steinbrüchen, die ein Angebot von offenen Flächen mit  lockerem Boden und dichtbewachsenen Bereichen bieten. Über einen Steinhaufen freuen sie sich genauso, wie über einen Totholzstapel, wo sie sich bei Gefahr schnell zurückziehen können.

Links von den Büschen ist das typische Habitat der Zauneidechse am Osthang des Biberstals. (Bild: TrkaP)

Lebensweise

Ab März/April, verlassen die Männchen ihr Winterquartier, die Weibchen werden etwas später aktiv. Beide ziehen sich bereits schon im August zurück in ihre Winterquartiere. Die tagesaktive Zauneidechse trifft man häufig an sonnenexponierten Stellen wo sie auch als Paar aufwärmen. Allerdings sucht sie bei zu große Hitze schattige Plätze, feuchte Bereiche oder zieht sich in ihrem Unterschlupf zurück.

Weibliche Zauneidechse in ihrem Unterschlupf am Bergfriedhof in Michelfeld. (Bild: Privat, Frau Rebecca Strasser)

Fortpflanzung

Die Paarungszeit beginnt Ende April, und endet ca. Ende Juni. Männchen dulden keine weiteren männlichen Individuen in ihrem Revier. Gleichgeschlechtliche Begegnungen, zur Paarungszeit können „Meinungsverschiedenheiten“ auslösen,  die zu Droh- und Imponiergebärden führen. „Der  Verhaltensbiologe spricht hier von Kommentkämpfen, bei dem die Verletzungsgefahr der Kontrahenten relativ gering ist. Kommentkämpfe weisen eine genau festgelegte – und daher für die Kontrahenten weitgehend vorhersehbare Abfolge von Verhaltensweisen auf.“ (Aus Wikipedia entnommen)

Trifft ein nichtpaarungsbereites Weibchen auf ein Männchen zeigt sie es, indem sie ihn verbeißt. Sind sich beide einig vereinigen sie sich  Die Vereinigung erfolgt in mehreren Weiderholungen, die jeweils zwischen drei bis fünf Minuten dauert. Ab Mitte Mai bis Ende Juli, teilweise auch bis in den August hinein, erfolgt die Eiablage (Gelegegröße: 5 – 14 weichschalige Eier) in mehreren kleinen Sandlöchern. Die Eier werden durch die Sonnenstrahlen bebrütet. Je nach Witterung dauert es bei Temperaturen zwischen 21 – 24°C 2 Monate bis die jungen Zauneidechsen schlüpfen. Es folgt eine sehr gefährliche Zeit, in der sie auch von den eigenen Eltern gefressen werden können.
Da die Elterntiere sich schon im August in ihre Winterquartiere zurückziehen sind die Chancen des Überlebens nicht ganz so gering. Die Jungen sind noch bis in den September aktiv.
Geschlechtsreif sind sie meistens nach 1,5 – 2 Jahren, in Ausnahmefällen aber schon nach der ersten Überwinterung.

Verbreitung

In Deutschland ist die Art weit verbreitet und fehlt nur in den höheren Gebirgslagen und z.T. an der Nordseeküste.
In Europa ist der nördlichste Bereich in Südschweden, Estland bis nach St. Petersburg.
Die Verbreitung im südlichen Europa endet an den Ostpyrenäen, Nordgriechenland und Südbulgarien. Kleinere Vorkommen findet man im Süden und Westen von England.

Nahrung

Das Nahrungsspektrum ist vielfältig und besteht aus Heuschrecken, Zikaden, Käfern und deren Larven, Wanzen, Ameisen sowie Spinnen und Regenwürmer.
Ihren Durst löschen sie an Regentropfen und Tau

Weibliche Zauneidechse in einer Senke unter einem Strauch und Gräsern, schutzsuchend vor der Maisonne, am Waldweiher im Streifleswald (Bild TrkaP)

Gefährdung:

Durch die Zerstörung der Lebensräume in den letzeten Jahrzehnten ist die Zauneidechse bereits auf der Vorwarnliste der Roten Liste der Reptilien in Baden-Württemberg

Fragen zum Beitrag können Sie gerne an: peter.trka@gmail.com senden.

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