Gottesanbeterin in Braunsbach
In einem Garten in Braunsbach wurde im September 2024 eine ausgewachsene Gottesanbeterin angetroffen. Der Fund sorgte für eine große Überraschung, denn dieses eindrucksvolle Insekt ist vor allem in Südeuropa verbreitet und kam in Deutschland früher nur in besonders warmen Gegenden wie z. B. im Rheinland vor. Die allgemeine Klimaerwärmung macht sich zunehmend bemerkbar, und immer mehr Tiere aus südlichen Gefilden finden nun auch bei uns geeignete Lebensbedingungen. Die Gottesanbeterin bevorzugt offenes Gras- und Buschland, wo sie sich von verschiedenen Insekten ernährt. Sie sitzt unbeweglich und gut getarnt in der Krautschicht. Wenn sich eine Fliege, Heuschrecke oder ein anderes geeignetes Insekt nähert, schlägt sie blitzschnell mit ihren Fangarmen zu, die mit spitzen Dornen bestückt sind und die Beute festhalten. Besonders die Weibchen der Gottesanbeterin sind sehr gefräßig, weil sie in ihrem verdickten Hinterleib eine große Zahl von Eiern erzeugen, die sie am Ende des Sommers ablegen.
Gottesanbeterinnen wurden seit einigen Jahren schon an mehreren Orten im Landkreis Schwäbisch Hall festgestellt, so zum Beispiel auch in Schwäbisch Hall und in Bibersfeld. Die aktuelle Ausbreitung kann auf einer Karte der LUBW unter
https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/natur-und-landschaft/fundortkarte?q=gottesanbeterin
eingesehen werden. Weitere Funde können dort unter
https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/natur-und-landschaft/artenfundemelden?subject=gottesanbeterin
gemeldet werden.
Die Braunsbacher Gottesanbeterin wurde in einem benachbarten Garten, der als Naturgarten am sonnigen Kocherhang gestaltet ist, wieder ausgesetzt und gebührend fotografiert. Es bleibt spannend abzuwarten, ob sich hier in den nächsten Jahren eine stabile Population entwickeln wird.
Die Bilder kann man mit einem Click darauf vergrößern und dann alle als Bildergalerie anschauen.