14. Juni 2025 – Ausflug ins Schutzgebiet „Auf der Wacht“ bei Gaildorf

Am 14. Juni 2025 fand bei 33°C und Sonnenschein der Ausflug ins Schutzgebiet „Auf der Wacht“ bei Gaildorf statt. 14 Personen trotzten dem heißen Wetter und nahmen an der Exkursion, die von Karl-Heinz Johe vom NABU Gaildorf geleitet wurde, teil.
Direkt neben dem Treffpunkt, am Parkplatz der Hohbühlschule in Großaltdorf, ging es zur ersten Etappe des Ausflugs, einem Halbtrockenrasen mit Bienen-Ragwurz, Pyramiden-Hundswurz und Kartäusernelke, der vom NABU Gaildorf gepflegt wird.
Die nächste Station war die Wacholderheide „Auf der Wacht“. Entstanden ist das Biotop mit seiner besonderen Vegetation durch die Nutzung als Schafweide. Nachdem es keine Schafe dort mehr gab wurde sie von den Motocross-Fahrern entdeckt und teilweise weiterhin als Motocross-Renngebiet genutzt. Vor ca. 40 Jahren haben Karl-Heinz Johe und der mittlerweile verstorbene Horst Schneider die Initiative ergriffen, einen ca. 5 h großen Flächenanteil als Naturdenkmal schützen zu lassen. Ansonsten wäre die besondere Kultur-Landschaft, die durch die jahrhundertelange Schaf-Weidenutzung entstanden ist, verschwunden. Mittlerweile wird dort wieder mit Schafen Landschaftspflege unter der Regie des LEV betrieben.

Seit 1993 ist das Gebiet ein flächenhaftes Naturdenkmal mit knapp 5 ha Fläche, bestehend aus verschiedenen Bereichen, wie Magerrasen, Wacholderheide, Hecken, magere Flachland-Mähwiesen, Streuobstwiesen und ein naturnaher Wald mit viel Totholz, in dem keine Holznutzung mehr erfolgt.
Karl-Heinz Johe führte uns auf einem Rundgang durch das Gebiet und erklärte uns die einzelnen Bereiche mit seinen Besonderheiten. Besonders auffallend ist der große und kräftige Wacholder, der auf dem anstehenden Bunten Mergel besonders gut wächst.
Die Vegetation hat sich trotz der Pflege durch den Nabu Gaildorf verändert. Die früher vorkommenden drei Enzian-Arten, Frühlings-, Fransen- und Deutscher Enzian sind mittlerweile, vermutlich durch den Klimawandel verschollen, dafür haben sich verschiedene wärmeliebende Orchideen wie Bocksriemenzunge, und Bienen-Ragwurz angesiedelt.

Als große Besonderheit sind die Vorkommen der Essig-Rose (Rosa gallica) in einem Randgebiet anzusehen. Die Essigrose wächst gerne auf nährstoffreicheren, kalkarmen schweren Lehm- und Tonböden und braucht Sonne bis Halbschatten und genügend Feuchtigkeit im Frühjahr. Außerdem gibt es einige Exemplare der Weinrose, deren Laub beim Zerreiben intensiv nach grünem Apfel riecht.
Karl-Heinz Johe erläuterte immer wieder die geleisteten Pflegearbeiten durch den NABU Gaildorf. So wurden im letzten Winter Hecken auf den Stock gesetzt. Die Hecken werden dadurch verjüngt und in Zaum gehalten, so dass die angrenzenden Wiesen nicht mit Gehölzen zuwachsen.
Das Gebiet ist ökologisch sehr vielseitig und Karl-Heinz Johe hat mit seinem langjährigen Wissen viel erzählen können. Alle TeilnehmerInnen haben interessiert gelauscht und sich über die vorkommenden Pflanzen und Tiere sehr gefreut.
Im Anschluss an die Exkursion kehrten einige TeilnehmerInnen noch zu einem gemütlichen Beisammensein in den Gasthof „Krone“ in Uttenhofen ein.
Die folgenden Bilder kann man mit einem Click darauf vergrößern und dann alle als Bildergalerie anschauen.














