Frühlingswanderung im Jagsttal
Am Sonntag, den 7. Mai, besuchte die Ortsgruppe Dinkelsbühl den NABU in Kirchberg an der Jagst. Der Vorsitzende Bruno Fischer nahm sich einen Tag Zeit, um mit uns verschiedene Biotopflächen der NABU Gruppe aufzusuchen.
Beim Brand eines Düngerlagers gelangte 2015 vergiftetes Löschwasser in die Jagst. Im Bereich von Kirchberg starben alle Fische, das Ökosystem Fluss war nachhaltig zerstört.
Bei den anschließenden Renaturierungsmaßnahmen gelang es der Naturschutzgruppe verschiedene Altwasserarme wieder neu anzulegen und damit die Jagst nachhaltig aufzuwerten.
In der Jagstaue werden große Wiesenflächen vom NABU extensiv bewirtschaftet. Teile werden spät gemäht und nicht gedüngt. In einigen Bereichen nimmt man Rücksicht auf die Futterpflanzen des seltenen Schmetterlings Ameisenbläuling und mäht seine Futterpflanze, den großen Wiesenknopf, sogar erst im August.
Nachdem die Mahd der Obstwiesen sehr mühsam war und das Gras kaum Abnehmer fand, hat man auch hier auf eine Beweidung der Flächen umgestellt.
Nach einer gemütlichen Einkehr im Biergarten des Gasthaus Rößle in Saurach ging es weiter zu verschiedenen Streuobstwiesen, die der NABU betreut. Beeindruckend war die Größe der Flächen und der Bestand an alten Obstbäumen. Genauso wie bei uns, versucht man durch die Vermarktung des Obstes, den Streuobstwiesen einen neuen Wert zu geben. Eine Besonderheit ist die jährliche Mostprämierung. Bis zu 50 Mostproduzenten bringen ihre Kreationen und eine fachkundige Jury vergibt Preise.
Auch die Kinder merkten an den gesammelten Bernsteinschnecken, dass die Tierwelt einer Feuchtwiese etwas Besonderes ist.
Probleme bereiten die stark zunehmenden Herbstzeitlosen. Da ihre Blätter giftig sind, ist das Heu kaum mehr zu verwenden.
Andere Teile der Aue werden mit der eigenen Schafherde beweidet. Hier verwendet man das Wiltshire Hornschaf, eine robuste englische Rasse, die nicht geschoren werden muss.
Eine der Obstwiesen wird mit einer kleinen Herde Galloway Rinder beweidet, eine Rasse die das ganze Jahr im Freien bleiben kann und sich so besonders für den Einsatz auf Naturschutzflächen eignet.
Darüber hinaus erfuhren wir einiges über die Aktivitäten der NABU-Gruppe. Sie ist nach dem Sportverein die mitgliederstärkste Gruppe in Kirchberg. Es gibt eine Kinder- und Jugendgruppe. Regelmäßig werden Wanderungen oder Vorträge organisiert. Ein guter Teil des Vereinskapitals wird mit einem Stand am Weihnachtsmarkt erwirtschaftet. Der Glühmost aus den Äpfeln der eigenen Obstwiesen findet reichlichen Absatz.